WESER KURIER, 19.04.2007

Die Hinterhöfe der Bahnhofsvorstadt Mit dem "Autonomen Architektur Atelier" zu den unbekannteren Ecken BremensBAHNHOFSVORSTADT. Die Bahnhofsvorstadt liegt so zentral wie kaum ein anderes Quartier und wird doch wenig wahrgenommen. Ein Ortsteil, durch den Bremer, Pendler und Touristen zum Bahnhof oder zur Altstadt schlendern oder hetzen. Kein Ort für Spaziergänge. Alex Kutsch, Oliver Hasemann und Daniel Schnier vom "Autonomen Architektur Atelier" (AAA) wollen daran etwas ändern und führten am Sonntag eine Gruppe durch die Bahnhofsvorstadt. Unter dem Motto "Zwischenschatten - Willkommen in Bremen!" machten sie sich mit einigen Neugierigen auf eine Erkundungstour durch die unbekannten Ecken des Bahnhofsviertels. Seit gut einem halben Jahr veranstalten die drei diplomierten Ingenieure für Raumplanung und Architektur die ungewöhnlichen Spaziergänge. "Unser Ziel ist es, den Menschen Ecken der Stadt zu zeigen, die nicht so bekannt sind und die die meisten der Teilnehmer sonst wohl nie zu Gesi...

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"Zwischenschatten - Willkommen in Bremen!" Dokumentation und Resumeé vom 15.04.2007

Schattensuche im strahlenden SonnenscheinBei hochsommerlichem Wetter machten wir uns gestern mit 35 Spaziergängern und Spaziergängerinnen auf die Suche nach den dunklen Ecken und den Schattenseiten der Bahnhofsvorstadt. Obwohl starker Sonnenschein normalerweise auch tiefe Schatten verspricht, schienen gestern auch die düstersten Ecken dank des guten Wetters noch relativ angenehm. Erst die olfaktorische Konfrontation mit den zahlreichen Pinkelecken riefen wieder in Erinnerung, das Schattenseiten nicht nur einen angenehmen Schutz vor der Sonne bieten, sondern auch die Abwicklung diverser, zum Teil nicht ganz legaler Geschäfte fördern. Tatsächlich überwogen auf unserem Spaziergang aber die schönen und vermeintlich unbekannten Ecken und Winkel. Zwischen Wandrahm und Rembertistraße stießen wir hier fernab vom Lärm und der Hektik der Hauptverkehrswege immer wieder auf sorgsam gepflegte und verborgene Orte. Dem Verlauf eines Sonntagsspaziergangs folgend, beendeten wir unseren Urbanen Spazierg...

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"Zwischenschatten" am 15.04.2007 um 15.00Uhr

Zwischenschatten – Willkommen in Bremen! Verlässt der/die BesucherIn Bremens nach seiner/ihrer Ankunft den Hauptbahnhof, dann erstreckt sich direkt vor ihm/ihr erst etwas Platz und dann die Hochstraße am Breitenweg. Insgesamt ein Ort, der die Möglichkeit bietet, sich schnellstmöglich zu entfernen, ein Ort, der den Wunsch aufkeimen lässt, diese Möglichkeit auch sofort zu ergreifen. Die Bahnhofsvorstadt ist nicht nur in ihrer Begrifflichkeit von der Stadt getrennt, auch in der direkten Wahrnehmung wird sie zu einem Ort des temporären Aufenthalts. Der Besucher / Die Besucherin befindet sich hier nur zu einem Zwischenstopp bevor er/sie wieder seiner/ihrer Wege geht. Der Raum ist folgerichtig von der Verkehrserschliessung der Stadt zerschnitten und mit Nutzungen gefüllt, die auf eine Laufkundschaft ausgerichtet sind. Die Vorstadt hinter den aufdringlichen Fassaden von Cup´n´carry-Cafés und Dönerständen liegt allerdings im Wahrnehmungsschatten der meisten BesucherInnen. Zwischen Bundeswehrho...

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convertiBRILL - Licht statt Ende des Tunnels!

Liebe Freunde|Innen und Interessenten|Innen!Am 21.04. und 22.04.07 findet ein Ideen-Workshop zur Umnutzung des Brilltunnels statt.Hiermit möchten wir Euch einladen am Workshop teilzunehmen. Kreative Ideen sind gefragt. Workshop-Fahrplan:Infoveranstaltung am Dienstag, 03.04.2007, um 19:00 Uhr im b.zbWorkshop am WE, 21.04.-22.04.2007Ausstellung der Arbeiten am 30.04.2007 convertiBRILLLicht statt Ende des Tunnels! Unter dem Stichwort Convertible City haben die Architekten Grüntuch & Ernst (Berlin) zuletzt auf der Architektur-Biennale in Venedig das kreative Potential beschrieben, das in baulichen Relikten steckt, die überholten städtebaulichen und architektonischen Vorstellungen entstammen. Statt Abriss lautet ihre Devise Umbau und Neuinterpretation. Damit verbindet sich eine Lust auf das Städtische, dessen widersprüchliche bauliche Erscheinungsformen bis hin zu so genannten Un-Orten nicht von vornherein negiert, sondern als Inspirationsquelle für neue urbane Nutzungen und Ereignisse begr...

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WESER KURIER, 22.03.2007

Eine Reise in die "Vahrgangenheit" Unterwegs mit Stadtteilbewohnern im Aalto-Hochhaus NEUE VAHR. Werner Hasemann pustet ein kräftiger Wind um die Ohren. Seine grauen Haare flattern im Wind. Er seufzt. Nun ist er also wieder hier - in der Vahr. Hasemann steht auf dem Dach des Aalto-Hochhauses und plötzlich ist er gepackt von Erinnerungen: "Da! Da unten hinter dem Rennplatz! Da war das Flüchtlingslager. Von den britischen Soldaten bekamen wir Kinder immer Süßigkeiten!", sprudelt es ihm hervor. Plötzlich ist alles wieder da: Seine Kindheit und Jugendzeit in der Neuen Vahr.Den Besuch auf dem Aalto-Hochhaus verdankt Hasemann seinem Sohn Oliver. Der ist Diplom-Ingenieur für Raumplanung und hat gemeinsam mit seinen Kollegen Daniel Schnier und Alexander Kutsch das Autonome Architektur Atelier Bremen (AAA) gegründet. Zu dritt organisieren die drei jungen Architekten und Raumplaner kostenlose Spaziergänge durch die Hansestadt und bringen den Teilnehmern interessante Bauprojekte näher. "Die Vahr ...

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"AAA trifft Alvar Aalto" Dokumentation und Resumeé vom 18.03.2007

Unterwegs mit alten Vahraonen Pünktlich zu unserem Urbanen Spaziergang riss die graue Wolkendecke über der Neuen Vahr auf und ein Meer von Sonnenstrahlen badete ihr Wahrzeichen, das Aalto-Hochhaus, in ihrem Schein. Am Fuße des Bauwerks hatte sich eine wackere Schar Spaziergänger und Spaziergängerinnen versammelt, die im weiteren Verlauf auch Sturm und Hagel trotzte. Bevor es allerdings in die weitläufigen Anlagen der Vahr ging, bestiegen wir das Aalto-Hochhaus, um aus der Vogelperspektive einen Blick auf die am Reißbrett geplanten Strukturen des Stadtteils werfen zu können. In luftiger und heute vor allem windiger Höhe von 65 Metern beeindruckte nicht nur die Symmetrie der Neuen Vahr, sondern auch das ausgedehnte Grün. Wieder auf dem Boden führte der Weg durch das Zentrum der Neuen Vahr rund um die Berliner Freiheit. Als zentraler Punkt ist sie nicht nur das Versorgungszentrum, sondern stellt auch das Herz des kulturellen Zusammenlebens in der Vahr dar. Multinationale Lebensmittelgesch...

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"AAA trifft Alvar Aalto" am 18.03.2007

AAA trifft Alvar AaltoUrbaner Spaziergang mit dem WinkelmaßIn der Neuen Vahr verbindet sich der Utopismus der „Klassischen Moderne“ mit der Lösung der großen Wohnungsnot nach Ende des Zweiten Weltkriegs. In Rekordzeit entstand hier in den 50er Jahren auf einer Wiesenlandschaft im Bremer Osten eine neue Heimat für über 30.000 Menschen. Ihr weitstrahlendes Aushängeschild besitzt das in serieller Massenbauweise geschaffene uniforme Gesamtkunstwerk dabei mit dem Hochhaus des finnischen Stararchitekten Alvar Aalto. Für ihre ersten Bewohner symbolisierte die Neue Vahr den Aufbruch in ein neues Leben nach entbehrungsreichen Jahren. Die fortschrittliche Ausstattung der Wohnungen in der Neuen Vahr (mit Etagenheizungen, Strom und fließend Wasser) begeisterte die Erstbezieher so nachhaltig, dass viele dieser „Vahraonen“ nie wieder umzogen. Ob die Neue Vahr allerdings mit der Zeitlosigkeit der Pyramiden wetteifern kann, ist eine der Fragen, die wir während unseres Spaziergangs diskutieren möchten....

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"Zugemauert mit Tür": so gesehen am 04.03.2007 unterhalb des Breitenwegs!

AAA verändert Bremen! Zu unserer großen Überraschung haben wir feststellen müssen, dass die Stadt Bremen das Treppenhaus der Treppe, die vom Kaufmannsmühlenkamp auf den Breitenweg führt, zumauern, bzw. mit einer Betondecke sperren lassen hat. Das Treppenhaus bildete den Startpunkt unseres Urbanen Spaziergangs „Unterwandern“ im November 2006 und war auch die Kulisse der Fotos in der zugehörigen Berichterstattung im Weser Kurier. Wir registrieren erfreut, dass wir mit unseren urbanen Spaziergängen Aufmerksamkeit auf scheinbar vergessene Orte im Bremer Stadtgebiet lenken, allerdings bedauern wir den sehr destruktiven Lösungsansatz. Anstatt noch mehr Durchgänge zu versiegeln, hätten wir uns gewünscht, dass dieser an sich spannende Ort wieder stärker belebt wird. Aber ein Hintertürchen ist ja geblieben.Text: Oliver Hasemann, Foto links: Meike Schlingmann, Foto rechts: Daniel Schnier

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"überwandern - unterbrücken" Dokumentation und Resumeé vom 03.03.2007

Warten auf den Containerzug In den frühen Abendstunden trafen wir uns am vergangenen Samstagabend zu einem Urbanen Spaziergang. Mit knapp 50 Personen begaben wir uns auf einen Weg im Schein der Laternen und der Schatten abseits ihres Scheins. Die düstere Atmosphäre einiger von uns aufgesuchter Orte wurde durch die positive Stimmung innerhalb der Gruppe immer wieder aufgehellt. Erhellend für uns waren auch die vielen Beiträge und Fragen, die von Euch beigetragen wurden, so dass ein lebhaftes Erlebnis der Orte möglich wurde. Orientiert hat sich unser Spaziergang an der Verkehrsinfrastruktur Bremens. An den großen Einfallstraßen, die Waren und Menschen in die Stadt führen oder auch durch die Stadt führen, am globalen Verkehrsstrang Schiene, der den Exportweltmeister Deutschland über die Seehäfen mit der Welt verbindet. Zwischen Straße und Schiene, zwischen dem konstanten Rauschen des Straßenverkehrs und dem temporär anschwellenden Kreischen der Güterzüge, mussten wir uns als Fußgänger auf...

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"überwandern - unterbrücken" am 03.03.2007

überwandern – unterbrücken Rückspiel zwischen Hochstraße und SchienenbettStraßen und Schienen bilden die Lebensader der globalisierten Gesellschaft, über sie fließen die Rohstoffe, Produkte und Arbeitskräfte, die den Motor unseres Wirtschaftssystems befeuern. Ohne Pause rollen insbesondere die Container und Automobile zu den Bremer Häfen und stillen den Hunger der Welt nach Produkten „made in Germany“. Längst schon ist der Schienenweg nach Bremen zu einem Nadelöhr der Exportwirtschaft geworden. Im (Lärm)Schatten dieses globalen Verkehrswegs hat sich die Stadt auf ganz verschiedene Weise arrangiert. Wohngebiete schotten sich gegen den Lärm ab, kleinteiliges Gewerbe nutzt die günstigen Immobilienpreise. Der Kontrast zwischen der hektischen Dynamik des Verkehrs einerseits, und der abgewandten Ruhe der Stadt andererseits, bildet den Spannungsbogen dieses Spaziergangs. Er führt auf dunklen Pfaden über- und unterhalb der Verkehrsstränge in die Innenstadt. Schattenspiele und Klanggewitter tau...

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