6 Urbane Spaziergänge beim 1. NACHBAR FESTIVAL BREMEN, 2008

1. NACHBAR FESTIVAL BREMEN

vom 01.10. bis zum 05.10.2008 täglich in der Neustadt von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
(Aktuelle Informationen zu den in der Neustadt verteilten, wechselnden Aktionen im Rahmen des Festivals erhalten sie am INFOPUNKT an der Schwankhalle im Buntentorsteinweg 112.)

Unterstützt vom Senator für Kultur

In Kooperation mit artserv.net, Kulturg.u.t., Autonomes Architektur Atelier, Kaserne Basel, urban lies

Die Reihe „kunst_freiraum_stadt – Bürger und Künstler entwickeln einen Stadtteil“- veranstaltet von der Schwankhalle und Stadtgrün Bremen möchte mittels künstlerischer Prozesse und einer gemeinsamen, lokalen Alltagskultur alle sozialen Schichten, ethnischen Gruppen und Altersgruppen zusammenführen, um sowohl das Stadtbild als auch das soziale Miteinander in der Stadt positiv zu beeinflussen. Das Projekt ist als Zusammenarbeit von Stadtplanern und Künstlern aus der Bremer Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas inspiriert gewesen. Nach dem Start des Projektes mit dem „1. Kiosk Festival Bremen“ im Herbst 2005 in der Bremer Neustadt und zahlreichen künstlerischen und sozialen Interventionen im Jahr 2006 und dem „1. Gärten Festival Bremen“ im Frühjahr 2007 wird „kunst_freiraum_stadt“ im Herbst 2008 nun mit dem "1. Nachbar Festival Bremen" fortgesetzt.

1. Nachbar Festival Bremen
Fünf Tage für den Bürger. Neustädter, Du hast Nachbarn! Kennst du sie? Magst du sie? Zwischen den Nationen wird das Bremen links der Weser entdeckt: Er wohnt hier und die wohnt da. Kenn ich den? Wo gibts denn sowas?
Der Kosmos Neustadt, die Menschen, die hier wohnen, stehen fünf Tage im Mittelpunkt einer künstlerisch-soziologischen Recherche: Was gibts bei Meiers auf den Tisch und hat Familie Akar auch das Billy-Regal? Die Sonnleitners kommen diesmal nicht aus der Alpenrepublik,sondern forschen in exterrestrischer Mission nach dem typischen Neustädter Stil.
Janine Claßen sorgt für die poetische Grundversorgung, indem sie besonders Eltern und ihren Sprößlingen auf den Mund schaut und mit den Kinderreimen aus aller Neustadts Welt ein Radio-Musical macht. Vor den Überwachungskameras der Neustadt dreht Nomena Struß einen nie gesehenen Spielfilm. Und der Zensus führt eine Volksbefragung durch, die durchaus zu Protest reizt. Denn man findet gute Nachbarn gut und böse Nachbarn blöd. Urbane Spaziergänge bietet das Autonome Architektur Büro (AAA) durch die Neustadt an und wenn Sie es genau wissen wollen, wer sie denn nun sind, diese Nachbarn können Sie sich an Beatrice Fleischlin, ihren Personal Neighbourhood Coach wenden. Die reizende rumänische Artistenfamilie des art-to-go- Kiosks macht wieder in der Neustadt Station und bietet Kunst aus dem Stand – die kommt in die Tüte, direkt zum Mitnehmen.

Von und Mit: Niels Bovri, Christoph Glaubacker, Stephan Lohse, Johanna Melinkat, Sebastian Wagner, Mark Thomann, Franziska Werner, Kader Lacin, Janine Claßen, Nomena Struß, Susanne Evers, Katrin Brettschneider, Nina Fenzau, Manuel Klein, Marion Amschwand, Claus Franke, Hans König, Anja Wedig, Beatrice Fleischlin, Franci Trybull, Oliver Hasemann, Daniel Schnier, Christina Vogelsang, Heidi & Mordechai.

Programmübersicht:

AAA Autonomes Architektur Atelier: Urbane Spaziergänge
Zu urbanen Spaziergängen durch die Neustadt lädt das Autonome Architektur Atelier (AAA) im Rahmen des 1. Nachbar Festival Bremen ein. Wer wohnt hier, wer macht hier was, was macht mein Nachbar, wer ist mein Nachbar, wie sieht meine Nachbarschaft aus und wie ist meine Nachbarschaft entstanden?
Anhand verschiedener Zeit- und Bauepochen werden Teile der Neustadt durchwandert und Hausbesuche und Vorgartengespräche mit Ortsansässigen geführt.
Mit: Oliver Hasemann und Daniel Schnier (AAA)

Wann: 01.10.-05.10.2008
Wo: Startorte jeweils um 18.00Uhr
01.10.08 Huckelriede (Strassenbahnhaltestelle)
02.10.08 Deichschart (Werdersee)
03.10.08 Friedhof Buntentor (Kapelle)
04.10.08 Teerhofspitze
05.10.08 Zentaurenbrunnen
Dauer: 45min. bis 60min.

Alpenrepublik in outer space: Galaxie Neustadt - Adieu, Latex-Angst
Die „Galaxie Neustadt“ erkunden – so lautet der Auftrag der Sonnleitner-Aliens, die mit ihrem Lunarmobil diesmal nicht aus der Alpenrepublik kommen, sondern aus den Weiten des Universums.
Was ist das attraktivste Urlaubsziel, der beste Platz in der Neustadt, die passendste Tapetenfarbe, das Lieblingsessen, der Lieblingsnachbar, das praktischste Fortbewegungsmittel, das geeignetste Haustier und die beste Zukunftsaussicht? ¬–
Über Sprechfunk nehmen die Sonnleitners aus ihrem Raumschiff Kontakt zu den Bewohnern links der Weser auf, um Lebensgewohnheiten zu erforschen.
Warum Bremen, könnte man sich fragen? Die Antwort ist einfach, denn „Wer Bremen kann, kann Deutschland“.
Mit: Niels Bovri, Christoph Glaubacker, Stephan Lohse

art-to-go-Kiosk
Ob Song oder Gedicht – für nur wenige Cent bietet die reizende rumänische Artistenfamilie des art-to-go-Kiosks Kunst aus dem Stand, direkt zum Mitnehmen über den Tresen. Olga und Mascha müssen ihren missratenen Neffen Toni dabei durchfüttern, denn Irina ist nach Kanada durchgebrannt.
Von und mit: Manuel Klein, Claus Franke, Marion Amschwand, Hans König

Janine Claßen: Zusammengereimt I Ene, Mene, Mopel – eine poetische Grundversorung
Janine Claßen sorgt für die poetische Grundversorgung, indem sie besonders Eltern und ihren Sprößlingen auf den Mund schaut und mit den Kinderreimen aus aller Neustadts Welt ein Radio-Musical macht. Ihre Mithilfe ist dabei gefragt: bitte einen Kniereiter mit den Begriffen Werdersee und Martinshof erdichten und live im Schwankhallenstudio ins Mikro singen.
Mit: Janine Claßen

Beatrice Fleischlin I Personal Neighbourhood Coach
präsentiert von artserv.net in Zusammenarbeit mit der Schwankhalle Bremen und der
Theater Kaserne Basel/CH
"Nachbarn. Wir wissen kaum etwas von ihnen oder viel mehr als uns lieb ist. Sie schlafen nur ein paar wenige Zentimeter getrennt von uns. Ihre Waschmaschine quietscht. Ihre Kinder haben keine Manieren. Sie grillen wenn wir unsere Bettwäsche auslüften. Wenn sie Besuch haben sind wir nicht eingeladen und müssen trotzdem die halbe Nacht wach bleiben. Aggression, Rückzug und Zynismus sprießen wo eigentlich Gärten blühen könnten. In einem unverbindlichen Gespräch spüren wir gemeinsam die nachbarschaftlichen Konflikte auf, und versuchen, anhand einfacher Übungen, zu neuen Strategien zu kommen. Ich freue mich Sie und Ihre Nachbarn kennen zu lernen! Ihr Personal Neighbourhood Coach, Beatrice Fleischlin!"
Personal Neighbourhood Coach - eine künstlerische Intervention, ein kreatives Eingreifen in die städtischen Abläufe.
Mit: Beatrice Fleischlin

Nomena Struß, Susanne Evers und Christina Vogelsang: Das Auge Gottes
„Wenn alles, was ich tue, möglicherweise sogar vieles von dem, was ich denke, theoretisch für andere zugänglich wird, wie frei bin ich dann noch in meinen persönlichen Entscheidungen? Habe ich nicht viel mehr immer die Öffentlichkeit, ihre Meinung, ihre moralischen Vorstellungen und ihre Vorurteile im Hinterkopf, egal was ich auch tun möchte?“
Ein Spiel mit Überwachungskameras in der Neustadt.
Mit: Nomena Struß, Susanne Evers, Christina Vogelsang

Pony Pedro: Der Zensus – eine Volksbefragung
Der Zensus geht um. Umfragen werden durchgeführt. Guter Nachbar oder böser Nachbar? Absurde Thesen werden veröffentlicht und revidiert, Gerüchte geschürt und widerlegt.
Mit Aufsehen erregenden Direktbefragungen der Neustädter zum Thema „Nachbarn“ eröffnet die Künstlergruppe Pony Pedro ein Spiel rund um das Thema soziale Kontrolle, Denunzierung und social bookmarking.
Mit: Sebastian Wagner, Mark Thomann, Franziska Werner

Die "Zensus-Hotline" ist jeder Zeit erreichbar: 0421-165 34 83 (Ortstarif) oder per Fax: 0421-178 33 83.
Sie sind eingeladen zur "Infoveranstaltung des Zensus Neustadt am "Samstag, 4. Oktober 2008 um 14h an der Kreuzung Wilhelm-Kaisen-Brücke/Osterstraße.
Dort gibt es Raum und Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee über das bisher erreichte zu reden und Pläne für eine harmonische Neugestaltung der Nachbarschaft zu schmieden. Sofern Sie bereits einen Fragebogen erhalten haben, bringen Sie diesen bitte ausgefüllt mit! Und machen Sie dem Zensus Team eine Freude und kleiden Sie sich zur Infoveranstaltung in der Farbe Ihres Markierungspunktes (Rot oder Grün).

Pressestimmen:

Kunst macht sich breit
BREMEN. "Kunst-Freiraum-Stadt" nennt sich ein im Herbst 2005 von der Schwankhalle und Stadtgrün Bremen gestartetes Kulturprojekt. Nach dem Kiosk-Festival und dem Gärten-Festival kommen jetzt mit dem gestern gestarteten Nachbar-Festival wieder Künstler aus unterschiedlichen Genres mit ungewöhnlichen Aktionen in die Neustadt.
Bis zum Sonntag, 5. Oktober, ist in und um die Schwankhalle herum verstärkt mit "Kunst" im weitesten Sinne zu rechnen. Die knapp 30 an diesem Festival beteiligten Schauspieler, bildenden Künstler, Autoren und Performer werden am Buntentorsteinweg und in dessen Nachbarschaft mit einem Lunarmobil nach den attraktivsten Urlaubszielen oder den Gewohnheiten der Neustädter fahnden. Am "Art-to-go-Kiosk" werden vier als rumänische Artistenfamilie auftretende Schauspieler Kunst zum Mitnehmen über den Tresen reichen.
Urbane Spaziergänge
Tägliche Urbane Spaziergänge ab 18 Uhr bieten zudem Oliver Hasemann und Daniel Schnier vom Autonomen Architektur Atelier. Die Orte und Treffpunkte sowie Informationen zu allen anderen Aktionen des Festivals gibt es täglich von 14 bis 18 Uhr am Infopunkt in der Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112.
Janine Claßen sorgt sich um die poetische Grundversorgung des Stadtteils, Beatrice Fleischlin von der Baseler Theater Kaserne will mit ihren künstlerischen Interventionen für ein freundlicheres Miteinander unter Nachbarn sorgen. Ein Spiel mit Überwachungskameras in dem Stadtteil unter dem Titel "Das Auge Gottes" inszenieren Nomena Struß, Katharina Oberlik und Susanne Evers, und die Künstlergruppe Pony Pedro wird sich mit Direktbefragungen zum Thema des Festivals durch die Straßen bewegen.
(Peter Groth im Weser-Kurier, 02.10.2008)