Mit Rammstein gegen das VergessenEin mobiles Kunstprojekt rückt Bremens Touristen-Magneten wie Roselius Böttcherstraße in ein neues Licht Eine seltsame Prozession war am Samstagabend in der Böttcherstraße zu beobachten: 90 Menschen, die umnebelt von Räucherstäbchen einem Lastenrad folgen, von dessen Ladefläche die aggressive Musik der Deutschrock-Band Rammstein dröhnt. Einige Passanten, die durch die Touristen-Gasse schlenderten, ergriffen sofort die Flucht, andere fragten, ob es sich um eine Fanclub-Aktion handele. Die Auflösung: Die Performance gehörte zu einem Kunst-Projekt und sollte auf den kruden Entstehungskontext der Touristenattraktion aufmerksam machen: "Roselius, der Stifter der Böttcherstraße, war nicht nur kunstbesessen, sondern auch besessen vom völkischen Weltbild, aber das wird bei ihrer Vermarktung gerne unterschlagen," hieß es zuvor in einem Vortrag. An insgesamt acht Stationen rückten das "Autonome Architektur Atelier" zusammen mit der Medienkunstgruppe "share.br...
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